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"Blutdruck und Ernährung" - wie Sie Bluthochdruck vorbeugen

Die Optimierung der Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil in Prävention und Behandlung erhöhter Blutdruckwerte.

Avokado, Fisch, ungesättigte Fette, Nüsse

Bluthochdruck - Zahlen in Österreich

In Österreich sind in etwa 1,5 Millionen Menschen von der Volkskrankheit Bluthochdruck betroffen. Leider weiß die Hälfte der betroffenen Menschen nichts von ihren erhöhten Blutdruckwerten. Dies wäre jedoch besonders wichtig, da Bluthochdruck eine wesentliche Ursache für Gefäßerkrankungen, Schlaganfälle, Herzinfarkte oder Herzschwäche darstellt. Regelmäßige Messungen, z.B. im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung sind besonders wichtig. Finden sich nach 3-5 Minuten ruhigem Sitzen wiederholt Werte von über 140 mmHg, so sollten Sie einen Arzt aufsuchen und dies besprechen. 

Im Vordergrund jeder Erkrankung steht die Prävention. Sie können durch eine umfassende Optimierung des Lebensstils wesentlich Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf der Erkrankung nehmen. Folgende Punkte sollten Sie beherzigen: Bewegen Sie sich ausreichend, schon 30 Minuten pro Tag führen zu einer signifikanten Risikoreduktion. Reduzieren Sie eventuell vorhandenes Übergewicht, schränken Sie Ihren Alkoholkonsum ein und verzichten Sie auf Nikotin. Einen ganz besonderen Stellenwert besitzt eine gesunde und ausgewogene Ernährung.

Schlechte Ernährungsgewohnheiten wirken sich langfristig negativ auf Entstehung und Verlauf eines Bluthochdrucks und zahlreicher anderer Erkrankungen aus. Deshalb ist eine möglichst nachhaltige Optimierung der Ernährung ein wichtiger Bestandteil in Prävention und Behandlung erhöhter Blutdruckwerte.


Ausgewogene gesunde Ernährung

Natürlich gelten auch bei Bluthochdruck die allgemeinen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung. Diese finden sich z. B. in einer mediterranen Kost, bestehend aus reichlich Gemüse, Salaten, Obst, Nüssen, Fisch und Verzehr von nur wenig rotem Fleisch. Es sollten Geflügel, Milchprodukte sowie pflanzliche Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie zum Beispiel Olivenöl, Rapsöl oder Sonnenblumenöl bevorzugt werden. Eine ausgewogene Ernährung reduziert nicht nur Blutdruckwerte, sondern auch das Risiko für Diabetes sowie Herzinfarkt- und Schlaganfall und zahlreiche andere Erkrankungen. Im Gegensatz zur traditionellen österreichischen Ernährung kann hierdurch der Blutdruck um 10 mmHg gesenkt werden.

Avokado, Fisch, ungesättigte Fette, Nüsse

Salzkonsum

Wir Österreicher und Österreicherinnen konsumieren viel zu viel Salz. Laut WHO sind dies bei Männern im Schnitt 9-12g und bei Frauen 8-10g. Manche Personen nehmen täglich bis zu 15 g zu sich. Die empfohlene Tagesmenge liegt jedoch nur bei 5g Salz!

Eine Reduktion der Zufuhr um ca. 5 g Kochsalz/Tag ist ganz besonders für Bluthochdruckpatienten und -patientinnen wichtig. Sie geht mit einer durchschnittlichen Blutdrucksenkung von 5 mmHg einher und reduziert damit auch das Risiko für Folgeerkrankungen.

In vielen Nahrungsmitteln ist deutlich mehr Salz enthalten als gedacht. Dies betrifft Wurst und Fleischwaren, Suppenwürze und Gewürzsoßen, Gemüse- und Fischkonserven, Knabbergebäck, Brot, Gebäck und Käse. Einen wesentlichen Anteil an der Salzzufuhr haben Fertigprodukte. Diese industriell verarbeiteten Lebensmittel sind für 80 % unserer Salzzufuhr verantwortlich. Selbst zubereitete Speisen sollten daher unbedingt bevorzugt werden. Viele Menschen, die auf salzarme Kost umgestellt haben, berichten, dass Sie schon nach wenigen Tagen der Umstellung das Salz nicht mehr vermissen.

Gewichtsreduktion

Übergewicht und Adipositas genannt, wurde in den letzten Jahrzehnten ein zunehmendes Problem unserer Gesellschaft.  Etwa 600.000 Österreicher und Österreicherinnen leiden darunter. Eine Gewichtsreduktion von ca. 5 kg geht mit einer Blutdrucksenkung von 5 mmHg einher und ist ebenso mit der Reduktion der Sterblichkeit assoziiert. Ein normaler Body-Mass-Index von 20-25 sollte angestrebt werden. 

Alkoholkonsum

Die Auswirkungen von übermäßigem Alkoholkonsum sind allen bekannt. Wenige wissen jedoch, dass vermehrter Alkoholkonsum auch zu Bluthochdruck führt. Dies ist eindeutig dosisabhängig. Bei exzessivem Alkoholkonsum führt eine Reduktion zu sinkenden Blutdruckwerten. Moderater Alkoholkonsum hat jedoch kaum Einfluss auf das Blutdruckverhalten. Als Grenzwerte für einen risikoarmen Konsum gelten maximal 12g reinen Alkohols pro Tag bei Frauen und maximal 24g reinen Alkohols pro Tag bei den Männern. Dies entspricht 1 Standardglas (0,3 l Bier oder 0,125 l Wein oder 0,1 l Sekt oder 4cl Schnaps) für Frauen und 2 Standardgläser für Männer. Außerdem ist es empfehlenswert, an mindestens zwei Tagen pro Woche keinen Alkohol zu trinken. Wer regelmäßig zu viel Alkohol konsumiert, riskiert mehr Schlaganfälle, tödliche Aneurysmen und Herzversagen sowie eine insgesamt höhere Sterblichkeit.

Kaffee

Kaffee wird seit langem eine blutdrucksteigernde Wirkung nachgesagt. Tatsächlich trifft dies nur kurzfristig bei Konsum von größeren Mengen sehr starken Kaffees zu. Langfristig betrachtet, ist moderater Kaffeekonsum (3–5 Tassen pro Tag) aber mit einer Verminderung kardiovaskulärer Ereignisse (Herzinfarkte, Schlaganfälle) assoziiert. Koffeinfreier Kaffee hat keinen Effekt auf kardiovaskuläre Ereignisse.

Zusammenfassend lässt sich durch einen gesunden Lebensstil Ihr Blutdruck signifikant senken und somit das Risiko schwerer Folgeerkrankungen deutlich reduzieren. Die Anzahl notwendiger Medikamente kann reduziert werden und nachweislich kommt es zu einer Verbesserung der Lebensqualität und der Lebenserwartung – Sie leben länger und es geht Ihnen besser!

Eine umfassende Umstellung der Gewohnheiten ist für die meisten Menschen keine einfache Veränderung. Unterstützung finden Sie bei Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin oder z.B. bei ambulanten Projekten zur Gewichtsreduktion. Sie können auch einen Antrag für einen Rehabilitationsaufenthalt stellen und erhalten im Rahmen einer 3-wöchigen Reha professionelle und nachhaltige Unterstützung am Weg in ein gesünderes und besseres Leben.