Wodurch kann es zu Atemnot kommen?
Die Hauptursachen für eine Atemnot liegen entweder im Bereich der Atemwege (Rachenraum, Luftröhre, Bronchien), des Herzens oder der Lunge. Andere Gründe können Muskelerkrankungen, Blutarmut, Verletzungen oder auch Tumore sein.
Typische Erkrankungen, welche zu Atemnot führen sind z.B. Asthma, COPD (chronic obstructive pulmonary desease), Lungenembolie, Lungenentzündung, Herzschwäche oder das Einatmen von Fremdkörpern. Es wird zwischen Ruheatemnot und Belastungsatemnot unterschieden.
Wie erkennen Sie Atemnot?
Typische Symptome sind:
- schnelle Atmung (Atemfrequenz >30/min)
- blasse und/oder bläulich-graue Haut, besonders im Bereich der Lippen, Nägel oder Augenlider
- abnorme Atemgeräusche wie Pfeifen, Rasseln oder Keuchen
- verstärkte Atmung und Abstützen des Oberkörpers (z.B. Anhalten an Sessellehne oder Tischkante)
- kalter Schweiß
- Angst
Wie können Sie Erste Hilfe leisten?
- sofort den Notruf 144 oder 112 wählen.
- Stressreduzierung, z.B.: beruhigende Gespräche, den Patienten durch „mitatmen“ zu einer ruhigeren Atemform animieren
- erhöhte Oberkörperlagerung (sitzen, stehen und abstützen)
- beengende Kleidung öffnen
- Frischluftzufuhr (Fenster öffnen). Verabreichen Sie, wenn vorhanden, Sauerstoff über eine Maske
- Atmung, Puls und Bewusstsein des Patienten überprüfen
- entsprechende
Erste-Hilfe Maßnahmen durchzuführen:
- stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit
- Wiederbelebungsversuche bei
fehlenden Lebenszeichen:
30x Herzmassage, 2x Beatmung
Behandlung im Krankenhaus
Je nach Ursache und Schweregrad der Atemnot wird die zu Grunde liegende Krankheit medikamentös behandelt und Sauerstoff verabreicht. Wenn der Patient keine ausreichende Kraft für eine effektive Eigenatmung besitzt, wird eine unterstützende Beatmungstherapie („nicht invasive Beatmung“) oder in besonders kritischen Fällen auf der Intensivstation eine Beatmung über einen Beatmungsschlauch in der Luftröhre (Intubation) durchgeführt.
Besondere Erkrankungen mit Atemnot
ASTHMA BRONCHIALE
Beim Asthma bronchiale besteht durch eine „Verkrampfung“ der Schleimhautmuskelzellen eine vorübergehende Verengung der unteren Atemwege. Dies kann durch Allergie, psychische Belastung, Umweltschadstoffe oder einen Infekt ausgelöst werden. Typische Symptome sind Atemnot, pfeifende Atemgeräusche, keuchende Atmung, Husten und ein Engegefühl im Brustkorb. Bei bereits bekannter Diagnose sollte ein Asthmaspray verabreicht werden.
COPD (chronic obstructive pulmonary desease)
Umgangssprachlich wird COPD auch als „Raucherhusten“ bezeichnet. Sowohl Bronchien als auch Lungengewebe sind dabei geschädigt. Die Symptome sind dem Asthma bronchiale sehr ähnlich, insbesondere im Rahmen von Infektionen kann es zu schwerer Atemnot kommen.
HERZINSUFFIZIENZ
Durch eine verminderte Pumpleistung des Herzens wird der Körper nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt. Besonders unter körperlicher Belastung tritt Atemnot auf. Eine Herzinsuffizienz kann z.B. durch einen Herzinfarkt, chronischen Bluthochdruck, eine Herzmuskelentzündung oder geschädigte Herzklappen entstehen.
LUNGENENTZÜNDUNG
Bei einer Lungenentzündung kann abhängig von der Ursache, der Größe der betroffenen Areale in der Lunge und bestehenden Begleiterkrankungen Atemnot entstehen. Auslöser von Lungenentzündungen sind Bakterien, Viren oder sogenannte seltene Erreger. Die Patienten atmen meist oberflächlich, angestrengt und schnell. Die Atembewegungen können auch schmerzhaft sein.
LUNGENEMBOLIE
Der Verschluss eines Lungengefäßes durch ein Blutgerinnsel verursacht ein nicht durchblutetes Lungenareal. Der Ursprung dieses Blutgerinnsels liegt oft in den tiefen Beinvenen (Thrombose). Je nach Größe des nicht durchbluteten Lungenbereichs können Atemnot, erhöhte Atemfrequenz, Brustschmerzen oder sogar lebensbedrohliche Symptome bis zum Herz-Kreislaufstillstand auftreten.