Psychische Gesundheit
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass neben unserer physischen auch unsere psychische Gesundheit einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität hat. Zwischen einem psychisch gesunden und einem psychisch erkrankten Menschen gibt es ein weites Spektrum an seelischen Belastungen, die uns alle in unserem Lebensalltag begegnen. So hat sich jeder von uns schon einmal gestresst, überfordert oder angespannt gefühlt.
Die psychische Gesundheit ist aber nicht nur für unsere innere Ruhe und unser Wohlbefinden essentiell, sondern hat auch direkten Einfluss auf unseren Körper und umgekehrt. So kann es bei zu großer psychischer Belastung zu zahlreichen psychosomatischen Erkrankungen kommen oder umgekehrt kann uns eine Krankheit psychisch stark mitnehmen. Umso wichtiger ist es, sich für seine psychische Gesundheit ebenso viel Zeit zu nehmen, wie für das körperliche Wohlbefinden. Auch die Psyche kann trainiert und gestärkt werden und uns so vor äußeren Belastungen schützen.
Was ist Stress eigentlich?
Eine der weitverbreitetsten seelischen Belastungen stellt Stress dar. Jeder hat ihn – zumindest hin und wieder – und jeder möchte ihn loswerden. Dabei ist Stress an sich nicht negativ, sondern dient dem Menschen in erster Linie als Warnsignal. Sind wir gestresst, alarmiert uns unser Körper, dass hier etwas außerhalb der Norm ist und wir genauer hinsehen sollten. Ob wir dieses Warnsignal als negativ – zum Beispiel in Form von Angst oder Panik –, oder als positiv – in Form von Freude und Glücksgefühlen – wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir diese stressauslösende Situation bewerten.
Angst vor einer wichtigen Prüfung ist ein Beispiel für negativen Stress. Wir haben dabei das Gefühl, die Situation nicht kontrollieren zu können und fürchten negative Folgen. Im Gegensatz dazu bewerten wir Stress, den wir zum Beispiel in Form eines Adrenalinrausches wahrnehmen, wenn wir mit einer Achterbahn fahren, als positiv.
Hier glauben wir daran, dass wir die Kontrolle über die Situation haben und freuen uns auf die positiven Folgen – in diesem Fall die Glücksgefühle während beziehungsweise nach der Fahrt. Auch unsere Erfahrungen beeinflussen unser Stressempfinden: Haben Achterbahnfahrten in der Vergangenheit Unwohlsein bei uns hervorgerufen, werden wir diese Situation als negativen Stress wahrnehmen. Haben Achterbahnfahrten in der Vergangenheit Freude bei uns hervorgerufen, werden wir diese Situation als positiven Stress wahrnehmen.
Ob wir Stresssituationen als etwas Positives, Herausforderndes und Aufregendes wahrnehmen oder uns fürchten, Panik bekommen und überfordert sind, hängt also in der Regel davon ab, wie wir diese Situation bewerten. Diese individuelle Bewertung bezieht sich darauf, wie viel Kontrolle wir denken über eine Situation zu haben, welche Folgen wir von der Situation erwarten und auf unsere bisherigen Erfahrungen mit ähnlichen Situationen.
Was tun gegen Stress?
- Berücksichtigen Sie bei der Arbeitseinteilung Ihre persönliche Leistungskurve.
- Organisieren Sie Ihre Arbeit gut und halten Sie Pausen ein. Struktur kann Ihnen das Gefühl von Kontrolle zurückgeben.
- Setzen Sie Prioritäten – was ist wichtig und dringend, was kann warten?
- Setzen Sie sich realistische Ziele und belohnen sie sich für den Erfolg.
- Erlauben Sie sich "NEIN" zu sagen, wenn andere etwas von Ihnen wollen und Sie genug eigene Aufgaben zu erledigen haben.
- Entspannungsübungen helfen beim Abschalten – auch ein gutes Gespräch kann entspannend wirken.
- Positives Denken und Achtsamkeit steigern die Belastbarkeit und beugen Stress vor.
- Wenn Sie sich maximal gestresst oder überfordert fühlen, atmen Sie für fünf Minuten bewusst langsam und gleichmäßig ein und aus.