In der U-Bahn ein Kipferl, während der Arbeit ein Müsliriegel, vor dem Fernseher die Kekse, bei denen man angeblich nicht aufhören kann. Oder ein Packerl Chips, das erst aus der Hand gelegt wird, wenn auch die letzten Brösel vertilgt sind. Kommt Ihnen bekannt vor?
Dass wir es uns angewöhnt haben, durch den Tag zu snacken, hat mehrere Gründe: Zum einen gerät die Nahrungsaufnahme zunehmend zu einer Tätigkeit, die zwischendurch stattfindet. Schließlich sind Nahrungsmittel jederzeit und im Überfluss verfügbar, wobei besonders das Angebot an Snacks schier unüberschaubar groß und vielfältig ist. Die Hauptmahlzeiten verlieren dadurch an Bedeutung. Zum anderen wird in vielen Familien gar nicht mehr oder nur selten gekocht und noch seltener gemeinsam gegessen. "Convenience Food" – also vorgefertigte, "bequeme" Gerichte, die meist nur noch aufgewärmt werden müssen – ersetzen frisch gekochte Speisen. Sogar das Frühstück ist eine aussterbende Gattung.
Dass diese Entwicklung auf Dauer der Gesundheit nicht zuträglich ist, liegt auf der Hand. Zumal viele der unterwegs erhältlichen kleinen Mahlzeiten nur wenig gesundheitsrelevante Inhaltsstoffe enthalten, aber dafür umso mehr Zucker und Fett.
Aufs Essen konzentrieren
Auf diese Weise ist es möglich, dass es trotz des enormen Überangebots an Nahrungsmitteln aller Art zu einer Mangelversorgung kommen kann. Wie man hier gegensteuert? Eine Möglichkeit besteht darin, auch dem kleinen Essen zwischendurch die Chance zu geben, als Nährstofflieferant zu fungieren. Wer bei der Auswahl auch noch auf saisonale und regional verfügbare Lebensmittel achtet, tut sich dabei wirklich etwas Gutes.
Das gilt für Snacks ebenso wie für die Hauptmahlzeiten: Nehmen Sie sich Zeit! Essen Sie nicht nebenbei, sondern konzentrieren Sie sich auf die Mahlzeit. Kauen und genießen Sie bewusst, damit das Sättigungsgefühl überhaupt eine Chance hat, sich zu melden. Nebenbei essen macht nicht satt.
Leistungstief vorbeugen
Das Geheimnis einer gesunden Ernährung liegt in der Abwechslung: nicht nur, was die Hauptmahlzeiten betrifft, sondern auch bei den Zwischenmahlzeiten. Ziel eines gesunden Snacks ist es, einem Leistungstief vorzubeugen und durch einen konstanten Blutzuckerspiegel Heißhungerattacken zu vermeiden. Wenig geeignet sind daher stark zuckerhaltige Snacks, da sie den Blutzuckerspiegel kurzfristig ansteigen, aber auch genauso schnell wieder absinken lassen – das Sättigungsgefühl bleibt dabei aus. Die Folge: Man bekommt noch mehr Hunger.
Der perfekte Snack
Wählen Sie für eine Zwischenmahlzeit Produkte aus, die über den Tag verteilt zu kurz gekommen sind – etwa Milchprodukte, Obst oder Gemüse.
Der perfekte Snack enthält Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sowie Proteine. Natürlich ist auch eine ausreichende Bereitstellung von Kohlenhydraten für eine gute Gehirnleistung wichtig. Gleichzeitig sollte sich die Energiedichte der Zwischenmahlzeit in Grenzen halten – rund 10% der Tagesenergiezufuhr – damit die Kalorienbilanz des Tages den Bedarf nicht übersteigt und der kleine Snack zwischendurch nicht für zusätzliches Hüftgold sorgt.
Ein Milchprodukt mit Vollkornflocken und Obst ist ebenso ideal wie ein Vollkornbrot(-weckerl) mit Frischkäseaufstrich und Gemüsesticks.
Die BVAEB wünscht gutes Snacken!